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Was können wir von Babys für unser Trading lernen?


Hast du dich eigentlich schon einmal aktiv dabei beobachtet, wie du dir Wissen und Fähigkeiten, nicht nur beim Trading, aneignest?


Im Folgenden wollen wir diesen Prozess einmal genauer beleuchten mit dem Ziel, wertvolle Erkenntnisse für unsere Entwicklung als Trader zu erhalten.


Beginnen wir mit einem greifbaren Beispiel, folgende Frage:


Hast du schon einmal ein Baby dabei beobachtet, wie es zu laufen beginnt?


Wie sich ein Baby vom Krabbelprozess zu den ersten eigenen Schritten vorantastet? Oder alternativ, wie ein Baby beginnt mit Bausteinen zu spielen und diese in eine vorgefertigte Form einzufügen?


Was hier bei den ersten Versuchen noch unbeholfen wirkt, wird nach einiger Betrachtung der Form des Bausteins und nach einem klassischen „Versuch-Irrtum“-Verfahren, mit zunehmender Wiederholung und Erfahrung „konkret“.


Es handelt sich hier bei genauer Betrachtung um einen klar fokussierten, Fehler-basierten und -ausmerzenden, sich wiederholenden Prozess.


(Kurze Anmerkung: wer sich auch für die biochemischen Prozesse im Gehirn interessiert, dem empfehle ich das Buch „The Talent Code“ von Daniel Coyle).


Was können wir von Babys für unser Trading lernen?


Das ist meiner Meinung nach recht offensichtlich: man kann besonders bei kleinen Kindern als aufmerksame Mutter oder Vater mit eigenen Augen sehen, wie kontinuierlich und durch Wiederholung Fortschritte gemacht werden und sich die einzelnen Schritte des Prozesses nach längerer Zeit zu einem Ganzen fügen.


Und in der Tat ist dieser Prozess universell anwendbar und somit auch auf unseren Entwicklungsprozess im Trading.


Der klassische Entwicklungsprozess besteht aus vier verschiedenen Stufen des Lernens, die jeder Trader in seinem Entwicklungsprozess durchläuft und welche wir näher beleuchten wollen. Die vier Stufen sind


  • Unbewusste Inkompetenz

  • Bewusste Inkompetenz

  • Bewusste Kompetenz

  • Unbewusste Kompetenz


Unbewusste Inkompetenz


Die erste Stufe und jene, um welche es in diesem Artikel primär geht, ist einfach gefasst jene, auf welcher man nach der Devise verfährt „Ich probier‘s einfach mal“.


Wenn du dich an deine ersten Schritte im Trading erinnerst, wirst du heute nach einer Vielzahl gemachter Trades vermutlich schmunzeln, als du dir damals dachtest: „Trading kann ja nicht so schwierig sein, was ist schon dabei billig zu kaufen und teuer zu verkaufen?“


Wie war es bei dir?


Bist du auch, genau wie ich auch, einen Banner auf einer Webseite gesehen und bist so aufs Trading aufmerksam geworden, hast dir eine Handelsplattform bei einem Broker heruntergeladen und hast dann einfach mal ein bisschen losgehandelt? Immer mit dem Wunsch im Hinterkopf, in kurzer Zeit schnell reich zu werden?


Was wir beide nicht wussten: wir wussten nicht, was wir alles nicht wissen, waren „unbewusst inkompetent“.


Wir haben weder verstanden, worum es beim Trading geht, noch haben wir erkannt, wo unsere Defizite lagen.


Aber wenn wir ehrlich zu uns sind: wir haben uns dennoch für unglaublich kompetent gehalten, oder?


Denn nochmal: was ist bitte so schwer daran unten zu kaufen und oben zu verkaufen?


Für dieses Phänomen gibt es einen Namen: es handelt sich um den „Dunning-Kruger-Effekt“:



David Dunning hat in diesem Zusammenhang, wenn auch allgemeingehalten, etwas sehr passendes gesagt:


„Wenn jemand inkompetent ist, dann kann er nicht wissen, dass er inkompetent ist. […] Die Fähigkeiten, die man braucht, um eine richtige Lösung zu finden, [sind] genau jene Fähigkeiten, die man braucht, um eine Lösung als richtig zu erkennen.“


Nachdem wir dann unser erstes Lehrgeld bezahlt hatten und leidlich festgestellt hatten, dass Trading dann wohl doch nicht so einfach zu sein scheint, uns also unserer Inkompetenz bewusst wurden, hatten wir die zweite Stufe des Lernprozesses also erreicht:


jene der „Bewussten Inkompetenz“, der wir uns im nächsten Blog-Artikel widmen wollen.


Abschließend: sollte dir der Artikel gefallen haben, sende dein Feedback gerne an jklatt@jk-trading.com

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